Refurbishment – ein Wachstumsmarkt

Kaum etwas ist nachhaltiger, als etwas Bestehendes zu erhalten und weiter zu nutzen. Genau das passiert beim Refurbishment – also der Aufbereitung – der Flurförderfahrzeuge von STILL. Das Thema entspringt der Unternehmens-DNA, denn die Wurzeln des Intralogistikherstellers aus dem Norden Deutschlands liegen in der Reparatur. Durch gestiegene Ansprüche an Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist Wiederaufbereitung und damit ein zweites oder gar drittes Fahrzeugleben heute wichtiger denn je. STILL präsentiert in diesem nachhaltigen Wachstumssegment gleich mehrere Geschäftsmodelle.

Mehrere Leasingleben

Früher verkaufte ein Hersteller ein Produkt, es wechselte den Besitzer und danach verlor sich die Spur. Auch bei den Flurförderzeugen von STILL war es oft nicht möglich, nachzuvollziehen, wo ein Stapler sein meist sehr langes Leben verbrachte. Zwar blieb man durch Service und Reparatur mit den meisten Kunden im Kontakt – aber viele Unternehmen agierten eigenständig. Nachhaltiges Kundeninteresse erzeugten vor allem Entwicklungen und Innovationen rund um die Themen Effizienz und Kosteneinsparung. Gepaart mit flexiblen Finanzierungsmodellen, hat das dazu geführt, dass die Kundenbindung heute enger ist als jemals zuvor. Eine der Konsequenzen ist dabei die Betreuung der Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Der stete Drang zur Effizienz

Kosten einsparen, Fahrzeuge effizient einsetzen und Lagerkosten reduzieren – das sind Themen, die für Kunden von STILL besonders relevant sind. Bereits 1950 fing STILL deshalb an, Kunden hinsichtlich der Einsparung von Betriebskosten und der Vorteile elektrisch betriebener Fahrzeuge zu beraten. Als Pionier im Bereich Elektromobilität vertrieb STILL damals elektrobetriebene Lastwagen, die unter anderem im innerstädtischen Bereich von Großindustrien eingesetzt wurden. Schon damals war es wichtig, nicht nur die Anschaffungskosten eines Fahrzeugs zu betrachten, sondern auch die Kosten der Betriebs- und Entsorgungsphase zu berücksichtigen. Diese Gesamtkostenbetrachtung hat sich bei STILL stetig weiterentwickelt. Heute ist es STILL Kunden zum Beispiel möglich, über digitale Tools, wie unter anderem STILL neXXt fleet, in Echtzeit die volle Kostenkontrolle und Transparenz über ihre Fahrzeugflotte zu erlangen.

Flexible Geschäftsmodelle

Die Nachfrage nach Miet- und Leasinglösungen hat im letzten Jahrzehnt sehr stark zugenommen. Ob kleine oder große Unternehmen – die Möglichkeit, hohe Anschaffungskosten zu vermeiden und mehr Flexibilität und Spielraum im Geschäftsbetrieb zu haben, ist ein klarer Trend. „Unternehmen leasen heute ganze Flotten, weshalb das Leasing inzwischen einen Anteil von rund 60 Prozent des STILL Hauptgeschäfts einnimmt“, erklärt Christof Samson, Leiter des STILL Wiederaufbereitungszentrums in Stuhr bei Bremen. Aber was macht man als Hersteller mit den ganzen Fahrzeugen, die zu wertvoll zum Wegwerfen sind?

Das zweite Leben

„Ihnen im großen Stil ein zweites Leben geben!“, sagt Samson. Er ist Überzeugungstäter und schon 25 Jahre in der Branche tätig. Er weiß, welche Chancen in gebrauchten Geräten stecken, und kennt sowohl die Potenziale als auch die Kunden für ein zweites Produktleben: Unternehmen, die kostensensibel sind und vielleicht nicht immer die allerneueste Technologie benötigen. Aus den großen Beständen, die aus Leasingverträgen zurückkommen, kann Samson heute jede beliebige Flottenzusammenstellung in nahezu jeder Qualität umsetzen – und sie als Gebrauchtflotte neu verleasen oder verkaufen. „Ein besonders positiver Nebeneffekt für mich ist, dass wir die gebrauchten Fahrzeuge oft bis an ihr Lebensende begleiten“, freut sich Samson. „Sie landen nicht auf dem Schrott, sondern ein Großteil ihrer Komponenten kann zirkulär verarbeitet werden. Das ist eine gigantische Ressource und gelebter Umweltschutz.“

Die Sondermietflotte

Gebrauchte Flurförderfahrzeuge kommen auch in der Sondermietflotte von STILL zum Einsatz. Darin werden selten genutzte Fahrzeuge für außergewöhnliche Anwendungen vorgehalten, deren Kauf sich für die meisten Unternehmen nicht lohnt.

Refurbishment als Dienstleistung

Wie tief die Aufarbeitung von Fahrzeugen technisch gehen kann, zeigen Malgorzata Ratajczak, Refurbishment Director, und Piotr Piotrowski, Fleet Services Director aus dem STILL Refurbishment Centre in Poznan in Polen. Anders als in Bremen ist die hiesige Großwerkstatt ein reiner Dienstleister für andere STILL Niederlassungen. Diese schicken gebrauchte und beschädigte Fahrzeuge nach Poznan zur Wiederaufbereitung. „Wir zerlegen hier die Fahrzeuge wirklich in kleinste Komponenten, tauschen aus und reparieren jedes Detail“, erläutert Piotrowski den Prozess. „Im Grunde sind die Fahrzeuge hinterher von Neugeräten kaum zu unterscheiden. So haben Kunden auch die Möglichkeit, bei einem bekannten Modell zu bleiben, wenn sie sich zum Beispiel nicht auf neue Features und Technologie einstellen möchten.“

E-Stapler: die Neuen unter den Alten

Unter den wiederaufbereiteten Fahrzeugen finden sich inzwischen auch viele E-Stapler. Sie sind zwar in der Reparatur weniger komplex, dafür benötigen jedoch die Batterien im Refurbishment einen Spezialprozess. „Wir haben inzwischen sehr viele Erfahrungen gesammelt, wie wir Batterien chemisch, technisch und optisch mit guten Ergebnissen aufbereiten können“, erklärt Ratajczak.

Der wichtige Trend Nachhaltigkeit wird auch bei der Nachfrage nach gebrauchten Geräten spürbar, da sind sich Ratajczak und Piotrowski sicher. Die Zahlen zumindest passen dazu: Sowohl in Bremen als auch in Poznan werden jedes Jahr 1.500 Fahrzeuge aufbereitet – 3.000 Mal eine nachhaltige Lösung.

Standards setzen im Gebrauchtgeschäft

Wie gut ist mein Gebrauchter? Dafür hat STILL drei Kategorien mit jeweils eigenen Anforderungen festgelegt: Bronze, Silber und Gold. Mit dieser Klassifizierung entsteht für die Kunden eine verlässliche Entscheidungsgrundlage, mit der auch Garantieansprüche verbunden sind. Der am häufigsten nachgefragte Standard ist laut Piotrowski Silber – ein sehr guter Gebrauchtstandard, der eine hochwertige technische Aufarbeitung bestätigt.