Produkte und Lösungen

Effizienz, Umweltverträglichkeit, Ergonomie und Sicherheit: Dafür stehen Produkte von STILL. Nachhaltigkeit ist daher ein fester Bestandteil des Leistungsversprechens, das STILL mit jedem seiner Produkte gibt. Das Unternehmen sieht sich als Vorreiter bei emissionsarmen und gleichzeitig effizienten Antrieben, nicht zuletzt auch aus seiner unternehmerischen Tradition heraus: E-Mobilität und die absolute Orientierung an seinen Kundenzielgruppen bilden seit mehr als 100 Jahren den Kern seines unternehmerischen Handelns.

Produktentwicklung

Der Entwicklungsansatz der KION Group ist auf Effizienz ausgelegt – mit einheitlichen Standards und einer globalen Koordination der technischen Aktivitäten zur Verkürzung der Entwicklungsprozesse bei mehr Produktvarianten. Entwicklungsprojekte, die vom Produktmanagement der Operating Units je nach Kundenbedarf initiiert werden, werden von der konzernweiten CTO1-Organisation koordiniert und gebündelt.

Für die KION Group stehen dabei sowohl die entsprechende Ausrichtung der eigenen geschäftlichen Tätigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg als auch die Gestaltung von nachhaltigeren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für ihre Kunden im Fokus. Mit diesen Produkten und Lösungen will der Konzern einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele leisten. Dazu bedarf es eines vielseitigen Produktportfolios aus physischen Produkten, Software und Dienstleistungen, das Nachhaltigkeit in allen Phasen des Lebenszyklus – vom Design über die Produktion bis hin zur Nutzung und zum Ende des Lebenszyklus – bestmöglich integriert.

STILL verfolgt das klare Ziel, sein Portfolio weiter nachhaltig auf batterie- und brennstoffzellenbetriebene Antriebstechnologien auszurichten. Zudem soll der Anteil an Komponenten, die wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden, stetig mit neuen Produktentwicklungen ausgebaut werden. 2024 lag der Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge, die STILL an seine Kunden vertrieben hat, bei 97,9 Prozent. Um diese Maßnahmen zu unterstützen, bietet der Innovative Product Evolution Process 2 (iPEP 2) der KION Group ein umfassendes Rahmenwerk, um die Produktentwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Der Erfolg dieses Prozesses basiert auf seinen klar definierten Rollen und Prozessstrukturen, die durch die integrierte Projektplanung unterstützt werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Flexibilität der Projektmanager, den Prozess an spezifische Anforderungen, wie zum Beispiel Nachhaltigkeitsziele, anpassen zu können.

Bei STILL werden Produkte und Lösungen möglichst umweltschonend und energiesparend gestaltet, um den Kunden ressourcen- und damit auch kosteneffiziente Lösungen anbieten zu können. Darüber hinaus ermöglichen Big-Data-Analysen die Spezifikation und Konfiguration von Produkten ohne unnötigen Sicherheitspuffer und mit optimalem Lebenszyklusverbrauch.

Ein wichtiges Highlight des Jahres 2024 war die Erweiterung des LiftRunner-Systems von STILL um drei neue Rahmen. Einer davon ermöglicht es einem einzigen Schleppfahrzeug, sechs bis acht Anhänger zu ziehen. Dadurch verdoppelt sich die Kapazität des Schleppzugs, ohne dass mehr Platz benötigt wird. Dies steigert nicht nur die Produktivität, sondern reduziert auch den Lagerverkehr, erhöht die Sicherheit und senkt den Energieverbrauch. Die beiden anderen Modelle sind für die Automatisierung der „letzten Meile“ in der Logistik konzipiert. Sie verfügen über eine fortschrittliche Lenkung für verbesserte Stabilität und können problemlos mit einer Vielzahl von Ladungsträgern eingesetzt werden.

Ein weiteres Beispiel für eine effizientere Nutzung von Ressourcen ist die gemischte Produktionslinie, in der mehrere verschiedene Fahrzeugmodelle auf demselben Fließband montiert werden. Diese Produktionsweise ist nicht nur ökonomisch vorteilhaft, sondern reduziert aufgrund der verringerten Produktionsfläche den Bedarf an Rohstoffen und Energie für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der Infrastruktur. Mit den auf der gemischten Produktionslinie gebauten Gegengewichtstaplern wurde zudem der Automatisierungsgrad der Produktion erhöht, zum Beispiel durch Roboterschweißen. Dies hat nicht nur ökologische Vorteile, wie beispielsweise die Verringerung von Stromspitzen, sondern auch einen gesundheitlichen Nutzen, da die Mitarbeitenden in vielen Bereichen nicht mehr direkt den Gefahren des Schweißprozesses – wie Hitze und Rauch – ausgesetzt sind.

Energiemanagement

Mit der „Mission: Zero Emission“ hat sich STILL ein klares Ziel gesetzt: Der CO2-Ausstoß der Produktflotte soll langfristig auf null reduziert werden. Bis es so weit ist, werden die bestehenden Technologien kontinuierlich optimiert, um den Kunden wichtige Wettbewerbsvorteile zu bieten. Aus diesem Grund arbeitet STILL jeden Tag daran, die Effizienz seiner Produkte weiter zu verbessern. Dies geschieht durch die Entwicklung von Lösungen wie Smart-Netzwerken, Flottenmanagementsystemen und Ladesystemen. Sie helfen den Kunden dabei, ihren Stromverbrauch je nach Anwendungsgebiet so effizient wie möglich zu verwalten und Spitzen in der Nachfrage zu vermeiden. Diese Lösungen führen zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs und ermöglichen es den Kunden, ihre Kosten erheblich zu senken, ohne ihre Betriebsprozesse ändern oder beeinträchtigen zu müssen – und gleichzeitig der Umwelt zu helfen.

Zum Beispiel gehören die Fahrzeuge dank des STILL Blue-Q-Modus, der einen bis zu 20 Prozent geringeren Energieverbrauch ermöglicht, bereits zu den effizientesten ihrer Klasse. Der Modus wird per Knopfdruck am Flurförderzeug aktiviert und schaltet ungenutzte Funktionen intelligent ab. Eine Reduktion des Energieaufwands um 10 bis 20 Prozent bedeutet bei einem Elektrostapler mit 1,6 Tonnen Tragfähigkeit in fünf Jahren im Dreischichteinsatz eine Ersparnis von rund 2.500 Euro – und das ohne Berücksichtigung von zusätzlichen Potenzialen durch geringeren Verschleiß, eine höhere Lebensdauer der Batterie und eine verbesserte Nutzungszeit pro Ladung.

Beim Einsatz alternativer Energiequellen können die Lösungen von STILL dank des erhöhten Wirkungsgrads der Lithium-Ionen-Technologie bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Dafür steht die „Best Technology Fit Promise“ von STILL: Eine Analyse ermittelt individuell für jedes Kundenunternehmen das optimale Energiesystem. Denn die Entscheidung für das richtige Energiesystem ist vor allem eine strategische. Hier geht es um den konkreten Einsatzfall, die Kosten, aber auch um die notwendigen Rahmenbedingungen sowie die Zukunftsfähigkeit und die Perspektive, klimaneutral zu arbeiten.

Darüber hinaus vereinen die Flottenmanagementsysteme STILL FleetManager 4.x und STILL neXXt fleet alle relevanten Informationen für das Flottenmanagement in einer Übersicht und bieten eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel die Zusammenstellung und Auswertung von Berichten und Fahrzeugdaten oder die Auswertung kommerzieller Flottendaten. Beide Systeme verschaffen den Kunden einen Echtzeitüberblick über ihre Fahrzeugflotte und ermöglichen es somit, die Effizienz der eingesetzten Flurförderzeuge immer weiter zu optimieren.

Während sich der Fokus bislang auf das allgemeine Datenmanagement von Fahrzeugen und Flotten konzentrierte, ist die Smart Energy Unit von STILL die neueste Ergänzung zur weiteren Förderung der Nachhaltigkeit in der Intralogistikindustrie. Das Tool ist eine leistungsstarke Lösung, die Ressourcennutzung und Energieeffizienz optimiert, indem sie die umfassende, digitale und transparente Überwachung und Verwaltung von batterie- und ladebezogenen Prozessen bietet. Der intelligente Lademanagement-Algorithmus der Smart Energy Unit reduziert den CO2-Fußabdruck signifikant und schont wertvolle Ressourcen. Zudem bietet das Tool über ein Dashboard eine klare Visualisierung relevanter Ladedaten, sodass Unternehmen ihren Energieverbrauch überwachen und Verbesserungsbereiche identifizieren können. Die Lösung senkt darüber hinaus die Kosten, indem sie kostspielige Stromspitzen vermeidet und die Definition von Ladezeitfenstern ermöglicht. Unternehmen können somit Geld bei Stromkosten sparen und den Einfluss ihrer Operationen auf die Umwelt reduzieren.

Alternative Kraftstoffe und Antriebstechnologien

Die Produkte von STILL sind ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette seiner Kunden und wirken sich direkt auf deren Nachhaltigkeitsziele aus. Eines dieser Ziele ist die Klimaneutralität. Deshalb verbessert STILL ständig seine Produkte und Lösungen mit Blick auf Treibhausgasemissionen, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Kreislaufwirtschaft. Dies umfasst die Elektrifizierung des Produktportfolios, das Angebot verschiedener elektrischer Antriebe, die Steigerung der Energieeffizienz, wo immer dies möglich ist, die Entwicklung von Produkten, die weniger Material verbrauchen und Abfall erzeugen, und die Auswahl von Materialien, die die Schaffung eines geschlossenen Kreislaufs unterstützen.

In den vergangenen Jahren wurde der Elektroantrieb kontinuierlich weiterentwickelt, sodass elektrifizierte Stapler mit Lithium-Ionen-Batterien in Tragfähigkeitsklassen vorgedrungen sind, die bisher leistungsstarken Diesel- oder Gasantrieben vorbehalten waren. STILL fördert die Entwicklung von E-Staplern, die die verbrennungsmotorischen Versionen ersetzen, und ist hier mit seinen Produkten besonders erfolgreich.

Für den Großteil des Fuhrparks von STILL stehen energieeffiziente Lithium-Ionen-Batterien zur Verfügung. Sie bieten gegenüber herkömmlichen Blei-Säure-Batterien entscheidende Vorteile, wie schnellere Ladezeiten und eine höhere Ladeeffizienz sowie eine deutlich längere Lebensdauer und eine wesentlich höhere Kapazität. Darüber hinaus liegt die Energieeffizienz von Lithium-Ionen-Batterien bei über 90 Prozent. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Batterie-Ladegerät-Kombination können die Kunden somit einen Teil ihres Energieverbrauchs einsparen und zugleich die Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren.

Wasserstoff

STILL bietet seinen Kunden ein komplettes Elektroportfolio mit schlüsselfertigen Lösungen auf Basis der Wasserstofftechnologie an. Die Brennstoffzellentechnologie von STILL ist eine saubere und effiziente Lösung für Intralogistikprozesse und bietet eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen batteriebetriebenen Systemen. Die Technologie eliminiert die Notwendigkeit von Batteriewechseln und langen Ladezeiten, reduziert den Energieverbrauch und verbessert die Betriebseffizienz. Dank kurzer Betankungszeiten und kontinuierlicher Energieversorgung gewährleistet sie maximale Verfügbarkeit. Die Wasserstoff-Dispenser benötigen indes sehr wenig Platz und können entlang von Transportwegen positioniert werden, ohne einen separaten Ladebereich zu benötigen. Das ermöglicht maximale Flexibilität im Lager und optimiert die Raumnutzung.

Auf Kundenwunsch bietet STILL die werkseitige Integration von Brennstoffzellen in seine Flurförderzeuge sowie die Option „Fuel Cell Ready“ an. Die Stapler mit Brennstoffzellentechnologie sollen den Kunden eine umweltfreundliche Energiealternative bieten. Wenn zudem aus erneuerbaren Energien gewonnener Wasserstoff zum Einsatz kommt, arbeitet die Flotte praktisch emissionsfrei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasemissionen. In diesem Sinne hat STILL bei einem französischen Lebensmittelkonzern mit mehr als 100 Flurförderzeugen derzeit Europas größte Brennstoffzellenflotte in Betrieb.

Refurbishment und Recycling

Auf der Grundlage der Konstruktionsrichtlinien und -anforderungen der KION Group werden Mindestanforderungen für Zulieferteile und für die Identifizierung von Teilen festgelegt. Damit soll die Wiederverwendung von gebrauchten Kunststoff- und Gummiprodukten gefördert, mit bestehenden Recyclingsystemen abgestimmt und eine möglichst sortenreine Trennung ermöglicht werden. Dies spiegelt sich auch in den Werknormen der KION Group wider.

Die Unternehmensgruppe produziert nicht nur eigene Lithium-Ionen-Batterien, sondern legt auch ein besonderes Augenmerk auf die Aspekte Refurbishment und Recycling, zum Beispiel mit Li-Cycle und dem Kreislaufansatz für Li-Ionen-Batterien. Denn was mit den Batterien nach Erreichen der garantierten Ladezyklen geschieht, ist eine entscheidende Zukunftsfrage. 2023 haben die KION Group und Li-Cycle daher eine strategische Partnerschaft mit Sitz in der EU ins Leben gerufen, um Recycling-Initiativen umzusetzen. Somit kann die Gruppe die Materialien, die aus dem Schreddern der gebrauchten Batterien stammen, zurückgewinnen, weiterverarbeiten und in neue Batterien umwandeln. Im Jahr 2024 wurden rund 8,19 Tonnen Batteriemodule, was 162 Batterien entspricht, zur Aufarbeitung und zum Recycling zurückgegeben.

Bereits seit vielen Jahren bietet STILL attraktive Angebote für Miet- und Gebrauchtgeräte an, die auf Kundenseite Kosten senken und zugleich wertvolle Primärressourcen einsparen. Dafür sorgen die STILL Aufarbeitungszentren in Bremen (D), Poznan (PL) und Lainate (IT). Hier kümmern sich Expertenteams um die Bewertung des gebrauchten Fahrzeugs, klassifizieren den Fahrzeugzustand und nehmen eine eingehende Überprüfung der Hydraulik, intensive Tests der Elektronik und je nach Klassifizierung (Bronze, Silber oder Gold) eine umfangreiche Aufarbeitung mit Originalersatzteilen sowie eine Neulackierung vor. Die Antriebsbatterie wird regeneriert und einem Kapazitätstest unterzogen. Nach einem Qualitätstest ist das gebrauchte Gerät dann bereit für sein zweites Leben. So trägt STILL bereits heute zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft bei.

Die endgültige Entsorgung von alten Staplern ist in der Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen Parlaments und des Rats geregelt. STILL stellt daher detaillierte Informationen über die Entsorgung der Stapler in zugelassenen Recyclinganlagen zur Verfügung.

Ökobilanzen

STILL ist bestrebt, Nachhaltigkeit in allen Lebenszyklusphasen seiner Produkte und Lösungen zu fördern. Bei der Analyse repräsentativer Produkte aus verschiedenen Baureihen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg hat sich herausgestellt, dass Energie- und Kraftstoffverbrauch während der Nutzungsphase signifikante Emissionsfaktoren darstellen. Als Ergebnis priorisiert STILL die Energieeffizienz in seinen leistungsstarken Antriebstechnologien. STILL bekennt sich zur Entwicklung robuster und konsistenter Ökobilanz-Methoden, um zuverlässige Daten für fundierte Entscheidungen während des gesamten Produktlebenszyklus zu gewährleisten. Um diesen Prozess weiter zu verbessern, wurden im Jahr 2024 Ökobilanz-Schulungen für eine Vielzahl von Mitarbeitenden – von Führungskräften bis hin zu Technikerinnen und Technikern – angeboten. Diese deckten sowohl theoretische als auch praktische Aspekte ab, um die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten internen Entscheidungsprozesse zu unterstützen, insbesondere in Bezug auf Designbewertungen, Materialauswahl und die Haltbarkeit von Komponenten.

Das Unternehmen hat einen Fahrplan vereinbart, der festlegt, welche Produkte in den kommenden Jahren analysiert werden sollen. Die Ergebnisse der Ökobilanzen werden einen signifikanten Einfluss auf Produkte und Lösungen von STILL haben, da neue Erkenntnisse bereits in der Designphase einbezogen werden können.

Ökobilanzen sind ein effektives Instrument, um Umweltaspekte in den Entwicklungsprozess neuer Produkte zu integrieren und umweltfreundliche Verbesserungen vorzuschlagen. Sie bieten Transparenz über die Umweltauswirkungen der Produkte sowie über entsprechende Verbesserungen.

Fußnoten:
[1] Mit ihrem marken- und regionenübergreifenden Entwicklungsansatz verfolgt die KION Group das Ziel, einheitliche Standards und eine globale Koordination der technischen Aktivitäten zu erreichen. Funktionsbereiche wie Forschung und Entwicklung, Einkauf, Qualität und Nachhaltigkeitsmanagement sind dazu unter dem KION GROUP AG Vorstandsressort des Chief Technology Officers (CTO) gebündelt