Umwelt

Zertifiziertes Umweltmanagement

STILL legt großen Wert auf Umweltschutz und setzt sich im Rahmen seines HSE-Managements dafür ein, seine Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. Insbesondere sollen Ressourcen verantwortungsvoll genutzt und die Umweltbelastung vor Ort konsequent reduziert werden. Der indikatorenbasierte Ansatz konzentriert sich auf die Themen Energie und Treibhausgasemissionen sowie Wasser und Abfall.

Mit der integrierten Management-Richtlinie „Qualität – Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz – Umwelt – Energie“ nimmt das Unternehmen die Geschäftsleitung und alle Führungskräfte in die Pflicht, umweltschonende und energieeffiziente Prozesse und Produktionsverfahren sowie die Vermeidung von Abfällen soweit wie möglich zu gewährleisten, natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Rohstoffe sparsam und verantwortungsvoll zu nutzen und Emissionen in Luft, Wasser und Boden zu vermeiden bzw. zu vermindern sowie sich aktiv an der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch die Geschäftstätigkeit zu beteiligen.

Die EMEA-Standorte von STILL haben sich verpflichtet, den konzernweiten KION HSE Standard (Health, Safety, Environment/Gesundheit, Sicherheit, Umwelt) umzusetzen. Darüber hinaus entwickeln einige STILL Einheiten auch spezifische Strategien, um die lokalen Bedingungen zu berücksichtigen. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde für jede Landesgesellschaft ein HSE-Verantwortlicher ernannt.

Ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel im Rahmen der Unternehmensstrategie ist, alle Standorte bis 2024 nach ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifizieren zu lassen. So sind mittlerweile alle Produktionsstandorte und nahezu alle Vertriebsorganisationen nach den gängigen Umweltschutznormen zertifiziert (ISO 14001, ISO 50001 und/oder DIN EN 16247). Regelmäßige Audits machen die Leistung transparent und schaffen die Voraussetzungen, um auch in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung immer besser zu werden. Das etablierte AGU-Managementsystem bildet alle relevanten Daten für das Energie- und Umweltmanagement ab und ermöglicht damit ein effizientes Nachhaltigkeitsmanagement in der gesamten Organisation von STILL EMEA.

Standorte nach ISO 14001 zertifiziert
2022  2021  2020 
 88,5 %  87,2 %  71 % 

Energiemanagement

STILL verfolgt im Energiemanagement das Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und den Energieverbrauch pro Fahrzeug zu senken. Dabei setzt das Unternehmen unter anderem auf erneuerbare Energien und E-Mobilität sowie auf die flächendeckende Optimierung der Beleuchtungstechnik. So wurde damit begonnen, die Beleuchtung auf LED-Technologie umzustellen und Präsenzmelder an den Arbeitsplätzen zu installieren.

Auch mit der vollständigen energetischen Sanierung des Hamburger Verwaltungsgebäudes und der Effizienzsteigerung des Fernwärmenetzes hat STILL einen großen Beitrag zur Verbesserung seiner Energiebilanz geleistet und die Emission von Treibhausgasen reduziert. Das Thema des verantwortlichen Umgangs mit Energie und wie deren Verbrauch reduziert werden kann, ist außerdem Teil der obligatorischen jährlichen HSE-Schulung.

Auch eine Verkürzung der Transportwege trägt dazu bei, Energie zu sparen: Die Länder Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen und Österreich werden jetzt über das neue Regional Service Center im tschechischen Brno direkt ab Lager beliefert. Die damit mögliche konsequente Optimierung der Transportwege und -zeiten hilft STILL, näher am Kunden zu sein, Reaktionszeiten weiter zu verkürzen und eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Die energieintensiven Produktionsstandorte von STILL sind mittlerweile zudem nach ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert und werden regelmäßig im Rahmen des aktuellen Zertifizierungszyklus überprüft.

Energieverbrauch in GJ
   2022 2021 2020
Gesamtverbrauch an Energie, direkt
und indirekt
689.477 718.734 481.779
Direkt verbrauchte Energie 462.337 479.806 304.263
Diesel, nicht erneuerbar 248.606 243.013 225.510
Benzin, nicht erneuerbar 5.463 7.300 9.383
Heizöl, nicht erneuerbar 14.768 15.649 2.930
Kokskohle, nicht erneuerbar 72.439 93.485 0
Erdgas, nicht erneuerbar 114.881 118.154 68.913
LPG, nicht erneuerbar 963 888 537
Biodiesel 0 827 910
Solarelektr. selbst erzeugt, erneuerbar 1.297 489 0
Indirekt verbrauchte Energie 227.140 238.928 177.517
Gekaufte Elektrizität 160.316 171.312 110.455
Gekaufte Heizung 66.824 67.616 67.061

Wasser

Selbstverständlich stellt STILL sicher, dass alle Anlagen auf dem Gelände den Kriterien aus der Betriebssicherheitsverordnung und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen entsprechen und regelmäßig geprüft bzw. überwacht werden.

In den Werken weltweit wurden Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wie zum Beispiel die Anweisung, Firmenfahrzeuge nur bei Bedarf zu waschen. Zur Abwasserreduzierung trägt auch bei, dass die Pulverlackieranlage in den STILL Werken auf dem neuesten Stand der Technik ist. Automatisierte Prozesse und Technologien helfen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, indem durch Wasseraufbereitung die Emissionen organischer Verbindungen (VOC) reduziert werden. Insbesondere belastetes Abwasser wird damit reduziert, da die zur Pulverbeschichtung verwendeten Lacke im Allgemeinen aus trockenen, körnigen Partikeln bestehen. Diese Methode benötigt deutlich weniger Wasser als andere Beschichtungsmethoden.

Die Geschäftstätigkeit von STILL beeinträchtigt die Wasserqualität nur in sehr geringem Umfang, sodass bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitswasserabscheidern keine weitere Vorbehandlung der Abwässer vor der Entsorgung notwendig ist. Ungeachtet dessen lässt STILL am Produktionsstandort Hamburg seine Abwässer regelmäßig durch monatliche Probenahmen und interne sowie externe Analysen überwachen, die wiederum durch ein internes Berichtswesen (Mengen, Aufbereitungsmethoden) kontrolliert werden.

Kennzahlen zu Wasserentnahme und Abwasser finden sich in der Tabelle.

Wasserentnahme in m3
2022 2021 2020
Gesamtmenge der Wasserentnahme 117.979 110.876 45.091
Grundwasser 917 1.110 610
Städtische Wasserversorgung 117.053 109.754 44.473
Wasserentnahme aus anderen Quellen 9 13 8

Klimaschutz

Die weltweiten Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung und die damit einhergehenden Herausforderungen verlangen auch von STILL und seinen Partnern aktive und zukunftsgerichtete Klimaschutzmaßnahmen. Über seine eigenen direkten Aktivitäten hinaus arbeitet das Unternehmen bei verschiedenen Themen wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Senkung von Treibhausgas-Emissionen und Anpassungsmaßnahmen eng mit seinen Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zusammen.

Basis des Klima- und Energiemanagements der KION Group ist das Übereinkommen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris 2015 (Übereinkommen von Paris). Es wurde über ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel der Anspruch formuliert, die durch den Konzern verursachten energiebezogenen Emissionen (Scope 1, 2 und 3) bis zum Jahr 2027 um 30 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren. 2021 wurde eine umfassende Überarbeitung der bestehenden Klimastrategie begonnen.

Als ein wesentliches Zwischenergebnis wurden neue strategische Zielsetzungen erarbeitet, die sich vollständig an den aktuellen Kriterien der Science Based Targets initiative (SBTi) orientieren. Neben einer Erweiterung des Geltungsbereichs der Klimaziele auf weitere Scope-3-Emissionen wird der Net-Zero-Standard für Unternehmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau in Übereinstimmung mit dem Übereinkommen von Paris zugrunde gelegt. Der entsprechende abschließende Beschluss durch die Gremien der KION Group ist für 2023 vorgesehen.

Demnach plant das Unternehmen eine klare Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in der Wertschöpfungskette bis 2030 (kurzfristig, near-term) und das Verfolgen eines Pfads hin zu Net Zero bis spätestens 2050 (langfristig, long-term, Scope 1, 2 und 3). Die Strategie berücksichtigt Kohlenstoffdioxid (CO2), das den weit größten Anteil hat, aber auch andere Treibhausgase wie Methan, Stickstoffoxid, Fluorkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid, soweit möglich und relevant. Mit diesen Zielen stellt sich die KION Group darüber hinaus auf neue Regularien wie den Europäischen Green Deal und die EU-Taxonomie ein.

Für die effektive und effiziente Steuerung der Treibhausgas-Emissionen und des Energieeinsatzes hat der Konzern ein umfassendes Klimamanagementsystem eingerichtet, das die eigene Betriebstätigkeit sowie andere Teile der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Nutzung und Wiederverwendung am Ende des aktuellen Produktlebens abdeckt. Die international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dienen dabei als Grundlage für die Ermittlung und Darstellung der Daten zu den Treibhausgas-Emissionen.

Mit Blick auf Scope 1 und 2 werden die Treibhausgas-Emissionen und der Energieverbrauch im Unternehmen durch die Verbesserung von Prozessen und die Nutzung energieeffizienterer Technologien weiter reduziert. Kontinuierliche Maßnahmen, die über die lokalen Energie- bzw. Umweltmanagementsysteme auf den Weg gebracht werden (zum Beispiel Umstellung auf energieeffiziente Motoren und Abwärmenutzung in der Produktion, Optimierung von Heizungsanlagen und Gebäudeinfrastruktur, LED-Technik und Transportoptimierung in Vertrieb und Service), werden mit zentralen Initiativen kombiniert, wie beispielsweise der Umstellung der eigenen Fahrzeugflotte auf treibhausgasarme Antriebstechnologien oder der Förderung des verstärkten Bezugs von Energie aus erneuerbaren Quellen und weiteren Optionen zur Eigenerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien.

In Scope 3 werden relevante Kategorien auf Grundlage einer Wesentlichkeitsanalyse der Treibhausgas-Emissionen berücksichtigt. Dabei wird die mit Abstand größte Kategorie – die Emissionen von Produkten in der Nutzenphase – priorisiert. Neben der Produktgestaltung werden Kunden sensibilisiert, Lösungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten auszuwählen und diese zunehmend energieeffizient und auf Basis erneuerbarer Energiequellen zu nutzen. Ebenso werden die Emissionen von eingekauften Gütern und Dienstleistungen, das heißt material- und lieferantenspezifische Treibhausgas-Emissionen, als zweitgrößte Emissionskategorie neben Scope 1 und 2 besonders berücksichtigt. Für die beiden wichtigsten Kategorien von Scope 3 erfolgt eine schrittweise Integration von Erkenntnissen aus Lebenszyklusanalysen, von Material-, Lieferanten- und Kundendaten sowie Maßnahmen zur Einbindung der Partner in der Wertschöpfungskette (mehr dazu im KION Nachhaltigkeitsbericht 2022).

 

Treibhausgasemissionen in kg CO₂e
2022 2021 2020
Scope 1, marktbasiert 33.470.453 35.098.796 21.361.947
Scope 2, marktbasiert 3.822.547 4.067.903 4.181.415
Scope 3.31, standortbasiert 10.037.979 10.332.681 6.807.637
Gesamtemissionen 47.330.979 49.499.380 32.350.999

[1] Indirekte (vorgelagerte) brennstoff- und energiebezogene Treibhausgasemissionen.

Klimaschutzmaßnahmen zur CO2-Reduktion

STILL setzt neben eigenen Emissionsreduzierungen auch auf den Ausgleich von Emissionen über Klimaschutzzertifikate. Beim Kauf von Emissionszertifikaten und bei der Unterstützung ausgewählter Klimaschutzprojekte arbeitet STILL mit Swiss Climate zusammen.

Allein über ein mittlerweile abgeschlossenes Zertifikat wurden 26.475 Tonnen CO2 kompensiert. Bei dem unterstützten Projekt wird erneuerbare Energie aus Sägemehl gewonnen, das durch die Produktion von Rohmaterial für die Papierherstellung entsteht. Es wird als Biomasse für die Erzeugung von Wasserdampf wiederverwendet, der wiederum die Energiequelle für die Produktion von Rohmaterial ist. Mit diesem regenerativen System können folglich fossile Energiequellen als Wärmequelle abgelöst werden. Das Biomasseprojekt ist eines der einzigen Klimaschutzprojekte in Europa, das mit dem „Gold-Standard“ ausgezeichnet wurde.

Ein weiteres Kompensationsprojekt, das STILL unterstützt, ist „PLANT-MY-TREE“. 2020 wurden in diesem Zusammenhang auf der Aufforstungsfläche in Hohenaspe bei Itzehoe die ersten von insgesamt 1.000 Bäumen gepflanzt. Auf dem „STILL Waldstück“ können sie mindestens 100 Jahre lang in Ruhe wachsen und schädliche Abgase kompensieren. Auch die Kundinnen und Kunden der Hauptniederlassung Hannover/Bielefeld konnten sich an der Aktion beteiligen. Bei der Bestellung eines neuen Elektrostaplers, für den im Gegenzug ein verbrennungsmotorischer Stapler stillgelegt wurde, erhielten sie als kleines Dankeschön personalisierte Baumurkunden. Diese Urkunden können sie repräsentativ in ihren Unternehmensräumen ausstellen und damit signalisieren, dass sie umweltbewusst denken und handeln.

Alle deutschen Gesellschaften der KION Group bieten ihren Beschäftigten zudem die Möglichkeit, Brutto-Entgelt zum Zweck des Fahrrad-Leasings umzuwandeln. Dieses Dienstrad können sie dann auch privat nutzen. Damit kommt STILL dem Wunsch vieler Kolleginnen und Kollegen nach und fördert zugleich eine nachhaltige Mobilität.

Auch im Bereich der restlichen Fahrzeuge im Unternehmen geht STILL einen Schritt weiter: Seit Frühling 2022 arbeitet das Unternehmen in der Schweiz mit der DKV zusammen. Mittlerweile tanken bereits über 90 Prozent seiner Fahrzeuge in der Schweiz klimaneutral dank der DKV Climate Card. Und bei STILL Nordic Markets (Dänemark, Schweden, Norwegen) wurde 2022 eine neue Dienstwagenregelung eingeführt, nach der nur noch Hybrid- und reine Elektroautos zugelassen sind.

Weitere überwachte Emissionen

Die Gebäude von STILL befinden sich in der Regel in Industriegebieten, in denen keine Anwohner leben. Laufende Kontrollen und Messungen haben ergeben, dass Lärmschutzwände nicht notwendig sind. Demgegenüber verfügt STILL über interne Lärmschutzmaßnahmen: Alle Arbeitsplätze werden bezüglich der Lärmbelastung beurteilt. Dazu wurde ein Lärmkataster aufgebaut, das durch die Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz regelmäßig aktualisiert wird. Anhand der Risikobewertung wird die beste Methode zum Schutz der Beschäftigten vor lärmbedingtem Hörverlust ermittelt. So wurden beispielsweise an allen Produktionsstandorten Lärmwarnschilder angebracht und kostenlose Gehörschützer zur Verfügung gestellt. Außerdem werden laute Maschinen eingekapselt und Lärmschutzwände installiert.

Außerdem sind in der Eisengießerei Dinklage GmbH von STILL, die strengen Genehmigungsauflagen unterliegt, hochwirksame Filtersysteme installiert, um den Eintrag von Feinstaub in die Atmosphäre und in die Umgebung zu minimieren.

Weitere überwachte Emissionen in die Luft in kg
2022 2021
Gesamtmenge sonstiger signifikanter Luftemissionen 1.010.299 1.015.238
Kohlenmonoxid (Luftemissionen, CO) 947.275 947.275
NOx 3.765 3.765
SOx 18.989 18.989
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) 36.226 40.978
Feinstaub (PM) 4.127 4.288
Sonstige Emissionen in die Luft 8 34

Ressourceneffizienz

Gemäß den konzernweiten HSE-Richtlinien müssen alle lokalen Organisationen, zu denen auch STILL gehört, über Verfahren zur Wiederverwertung ihrer Abfälle verfügen. Die Aufarbeitung und der Wiederverkauf von Fahrzeugen hat viele Vorteile: Wertvolle Ressourcen werden geschont und Abfall vermieden. So spielen Gebrauchtgeräte gerade unter Nachhaltigkeitsaspekten eine immer größere Rolle, da sie eine signifikante Einsparung von CO2 – und damit eine Verbesserung der jeweiligen CO2-Bilanz – ermöglichen.

Im Berichtsjahr hat STILL in der Region EMEA rund 12.000 Gebrauchtfahrzeugen ein neues Leben ermöglicht. Falls die Fahrzeuge nicht mehr für eine weitere Wertschöpfung geeignet sind, übernimmt die konzerneigene Gesellschaft BlackForxx die professionelle, internationale Vermarktung an Dritthändler.

Auch seinen Kunden bietet STILL die Möglichkeit, Fahrzeuge zu mieten, um etwa Produktionsspitzen abzudecken, Veranstaltungen zu versorgen oder ausgefallene Geräte zu ersetzen. Daneben spielt auch der verantwortungsvolle Ressourceneinsatz durch die Miete für viele Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. So geht modernes Flottenmanagement – auch ganz ohne Flotte.

Das Ersetzen von kritischen oder gefährlichen Stoffen durch weniger kritische ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des bewussten Umgangs mit Ressourcen. Dies gilt sowohl für Rohstoffe als auch für Betriebsstoffe, die für die Produktion benötigt werden und nicht Teil des Endprodukts sind. So wurde beispielsweise in den letzten Jahren das gefährliche Methylenchlorid, das üblicherweise zur Reinigung von Farbspritzpistolen verwendet wurde, durch einen weniger gefährlichen Stoff ersetzt. Auch für die Spülung von Lackieranlagen wurde ein weniger gefährliches Produkt gefunden.

Bei STILL Hamburg laufen aktuell noch zwei weitere Initiativen, die darauf abzielen, den Materialverbrauch, einschließlich gefährlicher Materialien, zu reduzieren: die Substitution des Bleieinsatzes im Rahmen der Lötprozesse in der Mechatronik und die Umstellung von Einmalspraydosen auf Mehrfachspraydosen bei Instandhaltungsprozessen.

Abfallentsorgung

STILL reduziert stetig sein Abfallaufkommen, insbesondere durch die konsequente Verringerung von Verpackungsmengen.

Gemäß den HSE-Richtlinien sind die Abfallarten in getrennten Behältern untergebracht, die eindeutig identifizierbar und für große Abfallsammelfahrzeuge leicht zugänglich sind. Der Entsorgungsbereich ist mit entsprechenden Warnschildern und Vorrichtungen ausgestattet, um zu verhindern, dass Abfälle bei schlechtem Wetter auf dem Gelände herumgeweht werden, und um die Auslaugung und Bodenverschmutzung bei starkem Regen zu kontrollieren.

Folgende Verwertungs- bzw. Beseitigungsverfahren gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetzes werden seitens der beauftragten Entsorgungsunternehmen bei STILL Hamburg angewendet:

  • Recycling und Rückgewinnung organischer Stoffe,
  • Anwendung zur Aufarbeitung der Schlämme und Rückstände aus dem Küchenfettabscheider,
  • Recycling und Rückgewinnung von anorganischen Stoffen – bezieht sich auf die Aufarbeitung von wässrigen Lösungen und Bearbeitungsemulsionen – sowie
  • Austausch von Abfällen, um diese einem abschließenden Verwertungsverfahren mit einer vorgeschalteten Aufarbeitung durch z. B. Konditionierung oder Trocknung zu unterziehen.

Jede bzw. jeder Beschäftigte kann zudem selbst dazu beitragen, Abfall zu reduzieren. RECUP bzw. REBOWL ist Deutschlands größtes Mehrwegsystem für Getränke und Speisen zum Mitnehmen. Jetzt wird es auch bei STILL Hamburg in der Betriebsgastronomie eingeführt.

Abfall in Tonnen 
2022 2021 2020
Gefährlicher Abfall zur Beseitigung 1.248 1.525 734
Verbrannt 63 63 43
Deponiert 697 703 16
Andere Beseitigungsmethoden 487 759 675
Ungefährlicher Abfall zur Beseitigung 6.896 8.838 880
Verbrannt 179 268 250
Deponiert 6.129 57 59
Andere Beseitigungsmethoden 589 8.513 571

  

   2022   2021   2020  
Gefährlicher Abfall zur Verwertung   3.378  3.057  2.822 
Recycelt   2.640  2.608  2.550 
Vorbereitet zur Wiederverwendung   19  206  165 
Andere Verwertungsmethoden   718  243  107 
Ungefährlicher Abfall zur Verwertung 13.723 15.267 10.859
Recycelt 12.624 13.838 10.356
Vorbereitet zur Wiederverwendung 659 347 156
Andere Verwertungsmethoden 440 1.082 347

Gemeinsame Bemühungen

Im Rahmen der obligatorischen jährlichen HSE-Unterweisung werden auch Themen im Zusammenhang mit dem Umwelt-, Klima- und Energiemanagement des Unternehmens behandelt, wie z. B. Energie- und Wasserverbrauch, Abfalltrennung oder Klimarisiken.

In Umweltthemen geschulte Mitarbeitende
2022  2021  2020 
 83,9 %  79,3 %  80 % 

Den Erfolg der Sensibilisierung der Beschäftigten für Umweltfragen belegen zahlreiche unterschiedliche Umweltschutzaktionen im Unternehmen:

  • In der Schweiz kommt jedes Jahr um Ostern herum der „Recycling-Bunny“ mit Ideen, Tipps oder Anregungen rund um das Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit zu den Mitarbeitenden. Wie oft heißt es: „Was kann ich schon allein gegen die Auswirkungen auf das Klima tun?“ Die Antwort ist: „Gemeinsam sind wir stark! Jeder von uns kann schon einen Beitrag leisten, indem wir konsequent unsere Abfälle richtig recyceln.“ Und wo mehr wiederverwertet wird, muss weniger neu produziert werden. Das verhindert einerseits Emissionen und spart andererseits eine Vielzahl an natürlichen Ressourcen.
  • Im März 2023 waren Mitarbeitende von STILL dazu aufgerufen, ihre alten Handys, Tablets und deren Zubehör im Zuge des „World Recycling Day“ zu spenden. Immerhin können rund 80 Prozent der Bestandteile eines Handys wiederverwertet werden und ersetzen Material, das sonst aus der Natur abgebaut werden müsste. STILL unterstützt damit die Initiative „Handys für Hummel, Biene & Co“ des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Der NABU setzt sich seit 2006 dafür ein, Handys fachgerecht zu recyceln und die Materialien von Elektrogeräten in den Materialkreislauf zurückzuführen. Insgesamt wurden an den deutschen Standorten der KION Group AG über 500 Geräte (Handys, Tablets, Kopfhörer und Netzteile) in die Boxen des NABU geworfen. Bei STILL kamen knapp 200 Handys plus Zubehör zusammen. Bei der Sammelaktion ging es speziell um Privathandys, aber auch mit Blick auf Diensthandys und -geräte ist STILL aktiv. Seit mehreren Jahren schon sammelt der Onsite-Support veraltete oder defekte Diensthandys an den deutschen Standorten. Diese werden in Kisten gesammelt und, wenn diese voll sind, an einen Dienstleister geschickt, der die Geräte recycelt oder „refurbished“.
  • 2022 wurde bei STILL Polska die Aktion „Ein Baum für einen Stapler“durchgeführt, die sämtliche verkauften selbstfahrenden Fahrzeuge im Kalenderjahr umfasste. Gemäß der Prämisse machte STILL Polska die Zusage, für jeden verkauften Stapler einen Baum zu pflanzen. Da die Pflanzung nur zweimal im Jahr möglich ist (im Frühjahr und im Herbst), wurde der Zuwachs der ökologischen Parameter aus dem kumulativen Potenzial der Pflanzungen errechnet, nicht anhand der bisher tatsächlich gepflanzten Bäume. Insgesamt wird durch die Kampagne eine Waldfläche von 4.829 m2 entstehen, es werden 26.106 kg CO2 absorbiert und 252.358 kg Papier eingespart.

Ideenmanagement

Das Ideenmanagement ist bei STILL bereits seit Jahren eine feste Institution und unterstützt durch die Vorschläge aller Mitarbeitenden die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens. Ziel ist, Qualität, Produktivität und Arbeitszufriedenheit im Unternehmen auf Basis der Kenntnisse und Erfahrungen aller Mitarbeitenden zu verbessern. Noch ungenutzte Verbesserungspotenziale sollen aktiviert und in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Produkt- und Dienstleistungsportfolios und der Produktions- und Arbeitsabläufe sowie der Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes zum Nutzen des Unternehmens und seiner Belegschaft eingebracht werden. Verbesserungsideen werden durch einen Gutachter des die Idee betreffenden Fachbereichs mittels festgelegter Bewertungskriterien beurteilt und anhand der sich daraus ergebenden summarischen Punktbewertung honoriert.

2022 organisierte das Ideenmanagement erstmals eine Ökologische Nachhaltigkeitskampagne. Die Mitarbeitenden waren aufgerufen, im Zeitraum von drei Wochen ihre Ideen einzureichen, wie KION nachhaltiger werden kann. Fragestellungen waren beispielsweise: „Wie können wir unseren Energieverbrauch reduzieren, Rohstoffe und Bauteile einsparen oder sie in einer Kreislaufwirtschaft besser wiederverwenden?“ oder „Wie können wir unsere Lieferketten und Transportwege ökologisch optimieren und Abfälle reduzieren oder besser recyceln?“ Eine Jury bewertete die zehn besten Vorschläge und prämierte die drei Ideen mit dem höchsten ökologischen Effekt. Insgesamt nahmen 354 Mitarbeitende teil. Bei STILL wurden 2022 drei Ideen, die direkt von Mitarbeitenden stammten, umgesetzt. Dazu zählt auch die Einsparung von Plastikmüll bei der Lieferung von Zylindern für die Produktion. In Zusammenarbeit mit dem Lieferanten werden die Zylinder jetzt gebündelt geliefert, sodass weniger Kunststoff für die Verpackung erforderlich ist.