Umwelt

Zertifiziertes Umweltmanagement

STILL legt großen Wert auf Umweltschutz und setzt sich im Rahmen seines HSE-Managementsystems dafür ein, seine Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. Insbesondere die verantwortungsvolle Ressourcennutzung und die konsequente Reduzierung von Umweltbelastungen vor Ort stehen im Fokus. Der indikatorenbasierte Ansatz konzentriert sich auf die Themen Energie und Treibhausgasemissionen sowie Wasser und Abfall.

Mit der integrierten Management-Richtlinie „Nachhaltigkeit – Qualität – Arbeitssicherheit – Umweltschutz – Energie“ verpflichtet das Unternehmen alle Führungskräfte, umweltschonende und energieeffiziente Prozesse und Produktionsverfahren sowie die Vermeidung von Abfällen soweit wie möglich zu gewährleisten, natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Rohstoffe sparsam und verantwortungsvoll zu nutzen und Emissionen in Luft, Wasser und Boden zu vermeiden beziehungsweise zu vermindern sowie sich aktiv an der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch die Geschäftstätigkeit zu beteiligen.

Die Standorte von STILL haben sich verpflichtet, den konzernweiten HSE-Standard der KION Group umzusetzen und entwickeln darüber hinaus spezifische Strategien, um die lokalen Bedingungen zu berücksichtigen. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde für jede Landesgesellschaft ein HSE-Verantwortlicher ernannt.

Ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel im Rahmen der Unternehmensstrategie ist die Zertifizierung aller Standorte nach ISO 14001 (Umweltmanagement). Mittlerweile sind alle Produktionsstandorte und nahezu alle Vertriebsorganisationen nach den gängigen Umweltschutznormen ISO 14001, ISO 50001 und/oder DIN EN 16247 zertifiziert. Regelmäßige Audits machen die Leistung transparent und schaffen die Voraussetzung, um auch in puncto Nachhaltigkeitsleistung immer besser zu werden. Das etablierte HSE-Managementsystem erfasst alle relevanten Daten für das Energie- und Umweltmanagement und ermöglicht damit ein effizientes Nachhaltigkeitsmanagement in der gesamten Organisation von STILL.

Prozentsatz der Standorte, die nach ISO 14001 zertifiziert sind
2024 2023 2022
92 % 91 % 89 %

Energiemanagement

STILL verfolgt im Energiemanagement das Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und den Energieverbrauch pro Fahrzeug zu senken. Dabei setzt das Unternehmen unter anderem auf erneuerbare Energien und E-Mobilität sowie auf die flächendeckende Optimierung der Beleuchtungstechnik. So wurde damit begonnen, die Beleuchtung auf LED-Technologie umzustellen und Präsenzmelder an den Arbeitsplätzen zu installieren.

Mit der vollständigen energetischen Sanierung des Hamburger Verwaltungsgebäudes und der Effizienzsteigerung des Fernwärmenetzes hat STILL einen großen Beitrag zur Verbesserung seiner Energiebilanz geleistet und Treibhausgasemissionen reduziert. Der verantwortliche Umgang mit Energie und die Reduzierung des Energieverbrauchs sind außerdem Teil der obligatorischen jährlichen HSE-Schulung.

Auch eine Verkürzung der Transportwege trägt dazu bei, Energie zu sparen: Die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Polen und Österreich werden heute über das neue Regional Service Center im tschechischen Brno direkt ab Lager beliefert. Die damit mögliche konsequente Optimierung der Transportwege und -zeiten hilft STILL, näher am Kunden zu sein, Reaktionszeiten weiter zu verkürzen und eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Die Themen Energieeinsparung und Energieeffizienz haben bei STILL eine lange Tradition. Bereits 2013 wurde der Produktionsstandort Hamburg nach ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert. Mittlerweile sind alle energieintensiven Produktionsstandorte von STILL zertifiziert und werden regelmäßig im Rahmen des aktuellen Zertifizierungszyklus überprüft.

Energieverbrauch in GJ
2024 2023 2022
Gesamtverbrauch an Energie, direkt und indirekt 673.072 704.729 689.477
Direkt verbrauchte Energie 463.627 475.264 462.337
Diesel, nicht erneuerbar 255.999 258.501 248.606
Benzin, nicht erneuerbar 23.623 14.289 5.463
Heizöl, nicht erneuerbar 14.330 13.892 14.768
Kokskohle, nicht erneuerbar 58.829 74.874 72.439
Erdgas, nicht erneuerbar 108.830 111.714 114.881
LPG, nicht erneuerbar 697 709 963
Solarelektr. selbst erzeugt, erneuerbar 1.319 1.285 1.297
Indirekt verbrauchte Energie 209.445 229.465 227.140
Strom 155.708 164.955 160.316
Wärme 53.737 64.509 66.824

Wasser

Selbstverständlich stellt STILL sicher, dass alle Anlagen auf dem Gelände den Kriterien aus der Betriebssicherheitsverordnung und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen entsprechen und regelmäßig geprüft beziehungsweise überwacht werden.

In den Standorten weltweit wurden Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wie zum Beispiel Wasserspareinrichtungen in den Sanitärbereichen oder die Anweisung, Firmenfahrzeuge nur bei Bedarf zu waschen. Zur Abwasserreduzierung trägt auch bei, dass die Pulverlackieranlagen in den Werken von STILL auf dem neuesten Stand der Technik sind. Automatisierte Prozesse und Technologien helfen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, indem das Wasser der Vorbehandlung im Kreislauf geführt und wiederaufbereitet wird.

Die Geschäftstätigkeit von STILL beeinträchtigt die Wasserqualität nur in sehr geringem Umfang, sodass bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitswasserabscheidern keine weitere Vorbehandlung der Abwässer vor der Entsorgung notwendig ist. Ungeachtet dessen lässt STILL an einigen Standorten seine Abwässer regelmäßig durch externe Analysen überwachen.

Kennzahlen zu Wasserentnahme und Abwasser finden sich in der Tabelle.

Wasserentnahme in m3
2024 2023 2022
Gesamtmenge der Wasserentnahme 118.314 121.130 117.979
Grundwasser 440 450 917
Städtische Wasserversorgung 117.874 120.679 117.053
Wasserentnahme aus anderen Quellen 0 1 9

Klimaschutz

Die weltweiten Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung und die damit einhergehenden Herausforderungen verlangen auch von STILL und seinen Partnern aktive und zukunftsgerichtete Klimaschutzmaßnahmen. Über seine eigenen direkten Aktivitäten hinaus arbeitet das Unternehmen bei verschiedenen Themen wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Senkung von Treibhausgasemissionen und Anpassungsmaßnahmen eng mit seinen Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zusammen.

Basis des Klima- und Energiemanagements der KION Group ist das Übereinkommen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris von 2015 (Übereinkommen von Paris). Nach ersten Klimazielen im Jahr 2018 und einer umfassenden Strategieüberarbeitung ab 2021 hat sich die KION Group 2023 öffentlich verpflichtet, bis spätestens 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat die kurzfristigen Klimaziele und das Netto-Null-Ziel der KION Group im Jahr 2024 offiziell anerkannt (siehe Tabelle „Konzernweite Ziele“ auf Seite 6 und 7).

Für die effektive und effiziente Steuerung der Treibhausgasemissionen und des Energieeinsatzes, einschließlich der Förderung erneuerbarer Energien, hat der Konzern ein umfassendes Klimamanagementsystem eingerichtet. Dieses System deckt die eigene Betriebstätigkeit sowie andere Teile der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Nutzung und Wiederverwendung am Ende des aktuellen Produktlebenszyklus ab. Die international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dienen dabei als Grundlage für die Ermittlung und Darstellung der Daten zu den Treibhausgasemissionen.

Die KION Group arbeitet an einem umfassenden Übergangsplan für den Klimaschutz, der voraussichtlich im Jahr 2025 fertiggestellt wird. Dieser Plan wird auf bestehenden Machbarkeitsstudien aufbauen und die Grundlage für zukünftige Klimaschutzmaßnahmen bilden.

Treibhausgasemissionen in kg CO₂e
2024 2023 2022
Scope 1, marktbasiert 32.960.784 34.357.546 33.470.453
Scope 2, marktbasiert 3.249.219 3.940.772 3.822.547
Scope 3.31, standortbasiert 10.609.197 10.405.374 10.037.979
Gesamtemissionen 46.819.200 48.703.692 47.330.979

[1] Indirekte (vorgelagerte) brennstoff- und energiebezogene Treibhausgasemissionen

Klimaschutzmaßnahmen zur CO2-Reduktion

Im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen im Hamburger Werk wurden 2023 zwei CO2-Laserschneidanlagen in der Blechfertigung durch deutlich umweltfreundlichere und effizientere Faserlaseranlagen ersetzt. Insgesamt reduzierte sich der Stromverbrauch damit um etwa 156.000 kWh. Darüber hinaus wurden 67 t CO2 eingespart, da der Laser bei den neuen Anlagen nicht mehr mit Gas erzeugt wird.

STILL setzt neben eigenen Emissionsreduzierungen auch auf den Ausgleich von Emissionen über Klimaschutzzertifikate durch die Unterstützung ausgewählter Klimaschutzprojekte. In einem der unterstützten Projekte wird erneuerbare Energie aus Sägemehl gewonnen, das durch die Produktion von Rohmaterial für die Papierherstellung entsteht. Es wird als Biomasse für die Erzeugung von Wasserdampf wiederverwendet, der wiederum als Energiequelle für die Produktion des Rohmaterials fungiert. Mit diesem regenerativen System können fossile Energiequellen als Wärmequelle abgelöst werden. Das Biomasseprojekt ist eines der einzigen Klimaschutzprojekte in Europa, das mit dem „Gold-Standard“ von Swiss Climate ausgezeichnet wurde.

Alle deutschen Gesellschaften der KION Group bieten ihren Beschäftigten zudem die Möglichkeit, Bruttoentgelt zum Zweck des Fahrrad-Leasings umzuwandeln. Das Dienstrad können die Mitarbeitenden auch privat nutzen. Damit kommt STILL dem Wunsch vieler Kolleginnen und Kollegen nach und fördert zugleich eine nachhaltige Mobilität. Um die Mitarbeitenden am Standort Hamburg zu motivieren, kräftig in die Pedale zu treten und gleichzeitig CO2 einzusparen, nahm STILL mit 198 Kolleginnen und Kollegen am Stadtradeln 2024 teil. In 21 Tagen wurden dabei 52.326 Kilometer zurückgelegt, was umgerechnet einer Einsparung von über 8,5 t CO2 entspricht.

Ebenso konsequent wurde 2024 das Stellplatzangebot für Fahrräder am Standort Hamburg auf insgesamt 250 überdachte Fahrradstellplätze auf insgesamt zwei Etagen erweitert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Fahrradakkus an einer Smart-Charging-Station aufzuladen. Dies ist ein weiterer Baustein zur Förderung eines emissionsfreien Arbeitswegs für Mitarbeitende.

Auch im Bereich der übrigen Fahrzeuge im Unternehmen geht STILL einen Schritt weiter: Seit Frühjahr 2022 arbeitet das Unternehmen in der Schweiz mit der DKV zusammen. Mittlerweile tanken bereits mehr als 90 Prozent seiner Fahrzeuge in der Schweiz klimaneutral dank der DKV Climate Card. Bei STILL Nordic Markets (Dänemark, Schweden, Norwegen) gilt seit 2022 zudem eine Dienstwagenregelung, nach der nur noch Hybrid- und reine Elektroautos zugelassen sind. Der Fuhrpark in Hamburg besteht seit 2023 nur noch aus Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb. In Benelux wurde ebenfalls mit der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte begonnen. An vielen weiteren Standorten wird die Umstellung der Fahrzeugflotten geprüft und sukzessive ausgeweitet.

Parallel zur Elektrifizierung der Fahrzeugflotten wurde der Ausbau der Ladeinfrastruktur vorangetrieben, sodass alle Hauptniederlassungen in Deutschland seit 2024 über entsprechende E-Ladestationen verfügen.

Weitere überwachte Emissionen

Die Gebäude von STILL befinden sich in der Regel in Industriegebieten, in denen keine Anwohner leben. Laufende Kontrollen und Messungen haben ergeben, dass Lärmschutzwände nicht notwendig sind. Demgegenüber verfügt STILL über interne Lärmschutzmaßnahmen: Alle Arbeitsplätze werden bezüglich der Lärmbelastung beurteilt. Dazu wurde ein Lärmkataster aufgebaut, das durch die Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz regelmäßig aktualisiert wird. Anhand der Risikobewertung wird die beste Methode zum Schutz der Beschäftigten vor lärmbedingtem Hörverlust ermittelt. So wurden beispielsweise an allen Produktionsstandorten Lärmwarnschilder angebracht und kostenlose Gehörschützer werden zur Verfügung gestellt. Außerdem werden laute Maschinen eingekapselt und Lärmschutzwände installiert.

Um nicht nur die eigenen Mitarbeitenden, sondern auch die Umwelt vor gefährlichen Stoffen zu schützen, sind zur Begrenzung der Emissionen aus unseren Anlagen an relevanten Standorten Filtersysteme installiert. Die Eisengießerei Dinklage GmbH verfügt beispielsweise über hochwirksame Filtersysteme, um den Feinstaubeintrag in die Atmosphäre auf ein nicht vermeidbares Minimum zu verringern.

Weitere überwachte Emissionen in die Luft in kg
2024 2023 2022
Gesamtmenge sonstiger signifikanter Luftemissionen 1.709.706 1.928.112 1.010.299
Kohlenmonoxid (Luftemissionen, CO) 1.675.653 1.884.679 947.275
NOx 3.270 3.678 3.765
SOx 1.0191 5.141 18.989
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) 29.104 34.220 36.226
Feinstaub (PM) 658 386 4.127
Sonstige Emissionen in die Luft 4 8 8

[1] SOx-Werte basieren seit 2024 auf einer neuen Messmethode

Ressourceneffizienz

Gemäß den konzernweiten HSE-Richtlinien müssen alle lokalen Organisationen, zu denen auch STILL gehört, über Verfahren zur Wiederverwertung ihrer Abfälle verfügen. Die Aufarbeitung und der Wiederverkauf von Fahrzeugen, Ersatzteilen und Batterien bieten viele Vorteile: Wertvolle Ressourcen werden geschont und Abfall wird vermieden. So spielen Gebrauchtgeräte gerade unter Nachhaltigkeitsaspekten eine immer größere Rolle, da sie eine signifikante CO2-Einsparung und damit eine Verbesserung der jeweiligen CO2-Bilanz ermöglichen.

Im Berichtsjahr hat STILL etwa 786.000 Gebrauchtfahrzeugen ein neues Leben ermöglicht1. Falls die Fahrzeuge nicht mehr für eine weitere Wertschöpfung geeignet sind, übernimmt die konzerneigene Gesellschaft BlackForxx die professionelle internationale Vermarktung an Drittunternehmen.

Auch seinen Kunden bietet STILL die Möglichkeit, Fahrzeuge zu mieten, um etwa Produktionsspitzen abzudecken, Veranstaltungen zu versorgen oder ausgefallene Geräte zu ersetzen. Damit spielt auch der verantwortungsvolle Ressourceneinsatz durch die Miete für viele Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. So geht modernes Flottenmanagement – auch ganz ohne Flotte.

Das Ersetzen von kritischen oder gefährlichen Stoffen durch weniger kritische ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des bewussten Umgangs mit Ressourcen. Dies gilt sowohl für Rohstoffe als auch für Betriebsstoffe, die für die Produktion benötigt werden, aber nicht Teil des Endprodukts sind. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr ein Schutzlacksystem für Leiterplatten substituiert, nachdem der Hersteller eine Neueinstufung als CMR-Stoff vorgenommen hatte. Dieser bewusste Umgang mit gefährlichen Stoffen schützt Mitarbeitende und Umwelt gleichermaßen.

Abfallentsorgung

An der Spitze der Abfallhierarchie steht die Abfallvermeidung. Um diesem Ziel gerecht zu werden, hat STILL in verschiedenen Bereichen Mehrwegsysteme installiert. So wird beispielsweise der überwiegende Teil der Ersatzteilversorgung einzelner Standorte sowie von Technikerinnen und Technikern in mehreren europäischen Ländern im Mehrwegsystem realisiert. In Ländern, in denen dies nicht möglich ist, werden unter anderem Kartonagen wiederverwendet, um wichtige Ressourcen einzusparen und Abfälle zu vermeiden.

Darüber hinaus können die Beschäftigten selbst zur Abfallreduzierung beitragen. Die Betriebsgastronomie von STILL in Hamburg nimmt an RECUP beziehungsweise REBOWL teil – dem größten Mehrwegsystem für Getränke und Speisen zum Mitnehmen in Deutschland. In Italien wurden Wasserspender installiert, um den Verbrauch von PET-Flaschen zu minimieren.

Wenn Abfälle sich nicht ganz vermeiden lassen, legt STILL höchsten Wert auf qualitativ hochwertiges Recycling – im eigenen Werk oder mit Kooperationspartnern. Seit Jahren werden in der hauseigenen Eisengießerei Schrottabfälle zu neuen Heckgewichten für STILL Stapler verarbeitet und stellen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft dar.

Bei der LogiMAT zeigte STILL, dass Abfallentsorgung auch neu und ganzheitlich gedacht werden kann: Im Rahmen seiner ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie überprüfte und optimierte STILL den Messeauftritt zur LogiMAT 2024 umfassend auf Ressourcenschonung und CO2-Reduktion. Regionale Beschaffung, Abfallreduzierung sowie soziale und ökologische Kriterien standen dabei bei Partnern und Lieferanten im Vordergrund, insbesondere aber die Wiederverwertung des Messestands. Als Pionier kooperierte STILL erstmals mit dem Leipziger Start-up Trash Galore, das nicht wiederverwertbare Materialien des Messestands an gemeinnützige Einrichtungen vermittelte. So konnten rund 650 kg Material, darunter über 510 kg Textilien, 100 kg Holz und 40 kg Kunststoff, an den Kunstverein Wagenhalle e. V., den Bauzug 3YG, die SchaffBar Böblingen e. V. und das Spielmobil des Stadtjugendrings Sindelfingen e. V. gespendet werden. Dank dieser Kooperation konnten wertvolle Ressourcen weiterverwendet, über 5.000 kg Kohlendioxidäquivalent eingespart und die wichtige Arbeit der beteiligten gemeinnützigen Projekte unterstützt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für zukünftige Messeauftritte dienen.

Für Produktionsabfälle arbeitet STILL in Hamburg ausschließlich mit qualifizierten Entsorgungsunternehmen zusammen, die folgende Verwertungsverfahren anwenden:

  • Recycling und Rückgewinnung organischer Stoffe,
  • Anwendung zur Aufarbeitung der Schlämme und Rückstände aus dem Küchenfettabscheider,
  • Verwertung von Speiseabfällen aus der Betriebsgastronomie über ReFood,
  • Recycling und Rückgewinnung von anorganischen Stoffen – bezieht sich auf die Aufarbeitung von wässrigen Lösungen und Bearbeitungsemulsionen – sowie
  • Austausch von Abfällen, um diese einem abschließenden Verwertungsverfahren mit einer vorgeschalteten Aufarbeitung durch zum Beispiel Konditionierung oder Trocknung zu unterziehen.
Abfall in Tonnen
2024 2023 2022
Gefährlicher Abfall zur Beseitigung 981 1.049 1.248
Verbrannt 52 52 63
Deponiert 473 639 697
Andere Beseitigungsmethoden 457 359 487
Ungefährlicher Abfall zur Beseitigung 6.983 4.926 6.896
Verbrannt 350 217 179
Deponiert 5.692 3.734 6.129
Andere Beseitigungsmethoden 941 975 589

  

2024 2023 2022
Gefährlicher Abfall zur Verwertung 4.280 3.542 3.378
Recycelt 3.878 2.762 2.640
Vorbereitet zur Wiederverwendung 22 66 19
Andere Verwertungsmethoden 380 714 718
Ungefährlicher Abfall zur Verwertung 15.288 16.558 13.723
Recycelt 13.618 14.989 12.624
Vorbereitet zur Wiederverwendung 874 655 659
Andere Verwertungsmethoden 796 914 440

Weitere Aktionen

Im Rahmen der obligatorischen jährlichen HSE-Unterweisung werden auch Themen im Zusammenhang mit dem Umwelt-, Klima- und Energiemanagement des Unternehmens behandelt, wie zum Beispiel Energie- und Wasserverbrauch, Abfalltrennung oder Klimarisiken.

Prozentsatz der Standorte, an denen Mitarbeitende geschult wurden
2024 2023 2022
93 % 90 % 84 %

Neben den Unterweisungen werden auch bewusstseinsfördernde Kampagnen zu aktuellen Themen durchgeführt. So wurden beispielsweise die Mitarbeitenden in Spanien angesichts der anhaltenden Dürre in Katalonien und Andalusien im Jahr 2024 intensiv im sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser geschult.

Den Erfolg der Sensibilisierung der Beschäftigten für Umweltfragen belegen unterschiedliche Umweltschutzaktionen im Unternehmen:

  • Nahezu alle Einheiten arbeiten inzwischen unter dem Schirm der ISO-14001-Zertifizierung; die letzten Standorte werden 2025 folgen.
  • In der Schweiz kommt jedes Jahr zu Ostern der „Recycling Bunny“ mit Ideen, Tipps oder Anregungen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit zu den Mitarbeitenden. Denn je mehr wiederverwertet wird, desto weniger muss neu produziert werden. Das verhindert einerseits Emissionen und spart andererseits eine Vielzahl an natürlichen Ressourcen.
  • Einen Beitrag zur Biodiversität leistet STILL in Hamburg, indem das Unternehmen seit mittlerweile fünf Jahren ein Bienenvolk auf dem Betriebsgelände beherbergt. In Dänemark werden zudem die Grünflächen zugunsten der Insektenwelt nicht mehr gemäht.

Ideenmanagement

Das Ideenmanagement ist bei STILL bereits seit Jahren eine feste Institution und unterstützt durch die Vorschläge aller Mitarbeitenden die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens. Qualität, Produktivität und Arbeitszufriedenheit werden somit auf Basis der Kenntnisse und Erfahrungen der gesamten Belegschaft verbessert. Ungenutzte Potenziale sollen aktiviert und in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Produkt- und Dienstleistungsportfolios einfließen. Das umfasst auch Produktions- und Arbeitsabläufe sowie die Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes. Verbesserungsideen werden durch einen Gutachter des betreffenden Fachbereichs mithilfe festgelegter Bewertungskriterien beurteilt und anhand der sich daraus ergebenden Punktebewertung honoriert.

Im Rahmen der ökologischen Nachhaltigkeitskampagnen des Ideenmanagements reichen die Mitarbeitenden im Zeitraum von drei Wochen ihre Ideen ein, wie die KION Group nachhaltiger werden kann. Fragestellungen sind beispielsweise: „Wie können wir unseren Energieverbrauch reduzieren, Rohstoffe und Bauteile einsparen oder sie in einer Kreislaufwirtschaft besser wiederverwenden?“ oder „Wie können wir unsere Lieferketten und Transportwege ökologisch optimieren und Abfälle reduzieren oder besser recyceln?“ Eine Jury bewertet jeweils die zehn besten Vorschläge und prämiert die drei Ideen mit dem höchsten ökologischen Effekt. Mehrere Ideen, die direkt von Mitarbeitenden stammten, wurden bei STILL bereits umgesetzt. Dazu zählt unter anderem die Einsparung von Plastikmüll bei der Lieferung von Zylindern für die Produktion. In Zusammenarbeit mit dem Lieferanten werden die Zylinder jetzt gebündelt geliefert, sodass weniger Kunststoff für die Verpackung erforderlich ist. Zudem konnte die Anzahl gedruckter Lieferscheine für Ersatzteile von zwei auf ein Exemplar reduziert werden, wodurch eine große Menge an Papier und Toner gespart wird. 2023 konnte eine weitere Idee zur Einsparung von Plastiktüten umgesetzt werden. Vor der Einreichung der Idee wurden Fertigungsaufträge in Plastik-Schnellverschlusstüten gesteckt und im Prozess weitergegeben. Auf diese Tüten wird nun verzichtet, sodass bislang bis zu 48.000 Plastiktüten eingespart werden konnten.

Unabhängig von der Kampagne wurde auch eine sozial nachhaltige Idee umgesetzt. Dabei wird regionales Obst geerntet und von benachteiligten Menschen beziehungsweise Menschen mit Behinderung zu Fruchtsäften verarbeitet, die dann in der Kantine erworben werden können.